Wann die Bezeichnung „Linzer Strünzer“ aufgekommen ist, das weiß niemand so genau.
Strunzen steht im rheinischen für aufschneiden, angeben oder prahlen.
Die
Linzer haben angeblich schon im Mittelalter prachtvolle und bunte
Fassaden vor ihre bescheidenen Behausungen gebaut, was der Stadt den
Namen „Die bunte Stadt am Rhein“ brachte. Aber wie alle Rheinländer
erzählen die Linzer gerne Geschichten und sind nie um ein Schwätzchen
verlegen.
Der Sage nach haben die linzer Ratsherren, als im Dreißigjährigen
Krieg der Schwedenkönig Gustaf-Adolf die Stadt belagerte und natürlich
auch erobern wollte, Rat bei Jupp Salzfass, einem Strünzer gesucht. Der
empfahl nach der Leerung eines größeren Glases Linzer Weines, die
kräftigste und größten Linzer Bürger am Abend zu versammeln, auf den
Hügeln die Linz umgaben große Feuer zu entzünden und mit Töpfen und
Pfannen einen solchen Radau zu bewerkstelligen, das die Schweden glauben
mussten, im Angriffsfall einer Übermacht der kaiserlichen
gegenüberzustehen, die über Nacht als Verstärkung gekommen seien. Die
Fischer taten ein Übriges und entzündeten Feuer auf ihren Booten, die
sie im Schatten der Dunkelheit an die andere Rheinseite gebracht hatten
und hielten auf die Stadt zu. Bei dieser vermeintlichen Übermacht
ergriffen die Schweden die Flucht und keiner von ihnen wurde jemals
wieder in Linz gesehen.
Es heißt, das sie alle den Wölfen und Bären,
die damals noch in den Wäldern am Rhein lebten, zum Opfer gefallen
sind. Die Linzer feierten ihren Sieg und natürlich Ihren Jupp Salzfass
mit einem großen Fest, bei dem Unmengen von Linzer Wein und Bier
getrunken wurden.